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Mit Achtsamkeit und Ayurveda zu meinem neuen Körperbewusstsein

Meine Name ist Jeannette und meine Beziehung zum Essen fing schon sehr früh an: Kochen konnte ich schon mit 7 Jahren (Rührei und Bratkartoffeln) und meine ersten Kochbücher hatte ich bereits mit 12 Jahren gelesen, da die Plattensammlung meiner Eltern kein Zuwachs bekam, bin ich auf ihre Bücher umgestiegen und  anstelle eines Moped-Führerscheins habe ich mir zu meinem 16. Geburtstag eine unfassbar teure Sammlung von Kochbücher über die biologisch-dynamische Vollwertküche gewünscht - und auch bekommen. 

Nahrungsmittel haben mich schon immer magisch angezogen, doch komme ich aus einem Haushalt, indem mehr die Funktionalität von Essen im Vordergrund stand bzw. Genuss mit einem schlechtem Gewissen verbunden war.

Dennoch erinnere mich am liebsten an die Sommermonate in meiner Kindheit, in denen ich mit meinen Eltern ganz abenteuerlich Kirschen, Pflaumen und im Herbst die Äpfel von den Bäumen am Straßenrand gepflückt habe. In diesen Momenten habe ich eine tiefe Verbundenheit mit der Natur gespürt, die ich dann später erst wieder entdecken durfte. 

 

 

Durch einen Umzug in eine völlig neue Umgebung ist meine Welt total durcheinander geraten und als eine Folge hat mich diese Verbundenheit verlassen und meine Ernährung wurde für mich zu einer emotionalen Herausforderung, die ich auf unterschiedlichen Weise versucht habe zu bewältigen: aus einer tief gefühlten Traurigkeit heraus, aus Liebeskummer und Einsamkeit habe ich viele Jahre Nahrung benutzt, um mich besser zu fühlen und meinen Herzhunger nicht mehr zu spüren.

Gleichzeitig habe ich unter der Veränderung meines Körpers so sehr gelitten, dass ich am liebsten verschwunden wäre und das habe ich dann auch fast geschafft, bis  ich bei einer Größe von 172  cm mit 49 Kilo gespürt habe, dass ich auf dem Weg war, meinen Körper zu ruinieren. Um mit meiner Essstörung nicht aufzufallen, habe ich begonnen, im sozialen Leben so normal wie möglich zu wirken und war bereit mit einer strengen und vorallem sehr kontrollierten Art und Weise am "nornalen Essen" teilzunehmen. Es ging jahrelange nur noch darum, eine bestimmte Anzahl nicht zu überschreiten, genügend Sport zu treiben, um die Energiebilanz möglichst negativ zu halten und so habe ich mich auch gefühlt: negativ.

Ernährung hatte nichts mit Freude oder Gefühl zu tun, sondern bestand aus Zahlen, Daten und Fakten. 

Das war enorm stressig, wie du dir vielleicht vorstellen kannst (vor allem mit zwei Kindern) und hat in mir und um mich herum zu vielen Konflikten geführt und das Gefühl von Schuld und Scham ist dadruch immer größer geworden. 

 

 

Mit einzugestehen, dass mein Verhalten ein Suchtverhalten is(s)t, war ein sehr schmerzhafter und mitunter auch einsamer Weg.

Ich habe sovieles über mich gelernt, vor allem, mich selbst und meinen Körper so zu akzeptieren, meine Gefühle besser zu deuten und sie anzunehmen, anstatt zu vermeiden oder zu verdrängen. Und etwas erstaunliches ist passiert: Während ich durch Meditation, Yoga vor allem meine zwanghaften negative Gedanken beruhigen wollte, habe ich erst viel später erstaunliches festgestellt: meine Einstellung zum essen und meine eigentümlichen Ernährungsgewohnheiten sind langsam aber sicher verschwunden, u.a. bin ich jahrelang nachts aufgewacht und habe gegessen. 

Der Ayurveda und die neue Achtsamkeit  meiner Nahrung gegenüber haben mich wieder zu diesem Gefühl aus meiner Kindheit zurück gebracht, als ich oben im Baum saß, die Kirschen gepflückt habe und ihr Aussehen soviel Freude ausgelöst hat und die Neugier zu probieren, zu riechen und zu schmecken. 

Das Gefühl der Schwere ist langsam aber deutlich spürbar aus meinem Körper und auch aus meinem Geist verschwunden. Ich hatte endlich verstanden, dass mich Nahrung stärkt, dass sie eine wohltuende Begleitung ist. 

Heute unterstütze und begleite ich Menschen darin, mit Achtsamkeit und Ayurveda die Sprache ihres Körpers zu verstehen und mit einem neuen Ernährungsbewusstsein und verbunden mit ihrer ureigenen Natur ein langes, gesundes und glückliches Leben zu führen.

 

Jeannette

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